Barlach-Haus feiert Geburtstag: Seit 40 Jahren Domizil für ältere Geestemünder

40 Jahre Ernst-Barlach-Haus: Mit einem Tag der offenen Tür feiert der Seniorentreffpunkt am Geestemünder Holzhafen am Sonnabend, 5. September, von 15 bis 18 Uhr Geburtstag. Bereits um 11 Uhr lädt Sozialstadtrat Melf Grantz zu einem Empfang ein. In der Tagesstätte sind mehr als 1000 Geestemünder monatlich zu Gast. 2008 kamen insgesamt 14 729 Besucherinnen und Besucher.

Bremens Bürgermeisterin Annemarie Mevissen und Sozialstadtrat Roderich Böttcher weihten das Barlach-Haus auf den Tag genau vor vier Jahrzehnten ein. Die ersten Überlegungen zum Bau eines Seniorentreffs für Geestemünde stammten bereits aus dem Jahr 1964, da die Räume in der alten Post in der Arndtstraße - dem heutigen Polizeirevier - nicht mehr ausreichten. Das neue Gebäude sollte laut damaliger Planung als Altentagesstätte, aber auch als Übungsraum für Chöre und Gesangvereine und sogar als „öffentliche Bedürfnisanstalt" mit Zugang von außen genutzt werden. Als passendes Domizil für die älteren Geestemünder wurde ein Grundstück am Holzhafen ausgeguckt - gleich neben dem Spielplatz, auf dem sich Enkelkinder während des Besuchs ihrer Großeltern im Barlach-Haus tummeln konnten.

Auf den 500 Quadratmetern des Neubaus entstanden ein großer Saal mit einer überdachten Terrasse, die als zusätzliche „Musikmuschel" genutzt werden konnte, sowie zwei weitere Gruppenräume und die Wohnung des Betreuerpaars. Zu den Baukosten von 350 000 Mark steuerten die Städtische Sparkasse und der städtische Haushalt je 100 000 Mark bei, weitere 150 000 Mark flossen aus den Lottomitteln des Landes.

 

Anstelle des altbackenen Namens „Altenbürgerhaus am Holzhafen" einigte sich der damalige Ausschuss für Wohlfahrtspflege darauf, den Seniorentreff nach dem Bildhauer und Zeichner Ernst Barlach (1870-1938) zu benennen. Im Laufe der Jahre wurde das Angebot stetig erweitert, nicht zuletzt durch die Initiative des früheren Sozialdezernenten Günter Lemke und des langjährigen Leiters Horst Murken, der 31 Jahre lang, von 1976 bis 2007, in der Tagesstätte Regie führte. Als wesentliche Erweiterung des Saals wurde am 5. November 1992 der neue Wintergarten eröffnet, der durch die Schließung der überdachten Terrasse entstand.

 

Rechtzeitig zum 40. Geburtstag wurde das Barlach-Haus in diesem Jahr renoviert. Im neugestalteten Flur ist bis zum Frühjahr 2010 eine Bilderschau über Geestemünde zu sehen, die der Bürgerverein des Stadtteils bereitstellte. Die Leitung des Treffpunkts übernahm vor zwei Jahren Raymond Ruser, gleichzeitig in Personalunion auch Chef im Altbürgerhaus Lehe und in der Seniorentagesstätte Kogge. Zu seiner Entlastung kümmert sich im Ernst-Barlach-Haus der ehrenamtliche Ältestenrat mit der Vorsitzenden Lieselotte Krüger um Organisation und Kaffeeausschank.

 

Auf dem Programm, das den Senioren geboten wird, stehen Karten- und Brettspiele, ein Videoclub und eine Filmwerkstatt, eine Aktion „Fit durch Bewegung", Musik-, Fahrrad- und Französischgruppen sowie gemeinsame Aktivitäten und Feiern. Auch etliche Geestemünder Vereine tagen regelmäßig im Barlach-Haus, so die Pommern, Ost- und Westpreußen, Ostfriesen, der Hausfrauenbund, der SPD-Ortsverein und die CDU-Seniorenunion, die Stadtteilkonferenz und die Senioren der Gewerkschaft Verdi.

 

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