Auftakt des Modellprojekts: In den Kitas sollen mehr Männer arbeiten

Der Name des Projekts ist Programm: Mit Geld aus dem bundesweiten Modellversuch "Mehr Männer in Kitas" will die Stadt den Anteil männlicher Betreuer in den Kindergärten erhöhen. Das Bundesfamilienministerium wählte das Amt für Jugend, Familie und Frauen unter 76 Bewerbern als einen von 16 Trägern aus. Am Donnerstag, 16. Juni, starten Magistrat und Arbeitsförderungs-Zentrum (afz) das Vorhaben mit der Auftaktveranstaltung in der "theo", Stormstraße.

Hintergrund: Kindertagesstätten sind seit eh und je eine Domäne der Frauen. Der Männeranteil beim Erziehungspersonal sei verschwindend gering, bedauert Jugenddezernent Klaus Rosche. In den Bremerhavener Kitas arbeiten mehr als 300 weibliche Fachkräfte, in den 18 städtischen Tagesstätten jedoch nur 20 männliche Mitarbeiter. Vier von ihnen haben Leitungsfunktionen. Rosche plädiert für ein Umdenken: „Erziehung ist nicht nur Frauensache. Ebenso wie in der Familie brauchen Kinder, vor allem Jungen, auch im Kindergarten männliche Bezugspersonen.“

Um den Männeranteil in der Erzieherausbildung und in den Kitas deutlich zu erhöhen, stehen für den Magistrat in den nächsten drei Jahren insgesamt 347 000 Euro aus Fördertöpfen des Bundesfamilienministeriums und des Europäischen Sozialfonds bereit. In der Auftaktveranstaltung, der ein Pressegespräch vorausgeht, führt Stadtrat Rosche in das Thema ein und zeigt die Bedeutung des Projekts für den Standort Bremerhaven auf. Der Projektleiter der Berliner Koordinationsstelle „Männer in Kitas“, Prof. Dr. Stephan Höyng, beantwortet in einem Fachvortrag konkret die Frage, warum mehr Männer in den Kitas beschäftigt sein sollten.

Gemeinsam mit dem Amt für Jugend, Familie und Frauen präsentiert das afz die Ziele sowie die Ideen, Strategien und Aktivitäten des Projekts in der Seestadt. Eine umfangreiche Öffentlichkeitskampagne zu „Mehr Männer in die Kitas“ wird derzeit vorbereitet, unter anderem mit einem Werbefilm, Kino-Werbespots und einer Plakatkampagne.

Kontakt: Robert Reichstein, Magistrat, Amt für Jugend, Familie und Frauen, Tel. 580-2258,  robert.reichstein@magistrat.bremerhaven.de; Nina Samuelsson, Arbeitsförderungs-Zentrum, Tel. 309442-25,  nina.samuelsson@afznet.de

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