30 Millionen für die Seestadt: Geld aus Konjunkturpaket II soll die Wirtschaft ankurbeln

Geldsegen aus dem Konjunkturpaket II für Bremerhaven: Knapp 30 Millionen Euro von Bund und Land sollen in der Seestadt die Wirtschaft ankurbeln. Der Magistrat beschloss eine umfangreiche Projektliste, die er bis Ende 2010 mit der Finanzspritze anpacken will. Von dem groß angelegten Programm profitieren besonders die Bildungseinrichtungen: Allein die Hälfte der 29,5 Millionen Euro fließt in die Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten. Mit zwei Millionen Euro soll der marode Ostflügel des Polizei-Stadthauses 6 erneuert werden.

"Die Umsetzung dieses Infrastruktur-Programms gibt uns die große Chance, die einheimische Wirtschaft zu stärken und die Konjunktur wieder in Schwung zu bringen", betonen Oberbürgermeister Jörg Schulz und Bürgermeister Michael Teiser als zuständige Dezernenten. Damit vor allem die Bauwirtschaft die nötigen Impulse erhält, will der Magistrat dafür sorgen, dass die Vorhaben so zügig wie möglich ausgeschrieben und vergeben werden.

Alles in allem stehen aus dem Konjunkturpaket II für das Land Bremen 118 Millionen Euro bereit, von denen der Bund drei Viertel und der Senat ein Viertel beisteuern. Bei der Verteilung der Gelder auf beide Städte schneidet Bremerhaven gegenüber Bremen überproportional gut ab: Mit 29,5 Millionen Euro erhält die Seestadt 25 Prozent der Mittel, obwohl sie nach dem Einwohnerschlüssel nur Anspruch auf 17,3 Prozent hätte.

Ein Teil der fast 30 Millionen werden von den Ressorts der Landesregierung in der Seestadt lockergemacht, so von der Wissenschaftssenatorin, die 4,7 Millionen Euro in Hochschule und Forschung investiert. Davon entfallen zwei Millionen auf Investitionen im Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, 1,5 Millionen auf die geplante Ansiedlung des Instituts für Fischereiökologie und 1,2 Millionen auf die Hochschule. Mit drei Millionen will das Land den Masterplan Fischereihafen verwirklichen, weitere zwei Millionen gehen ins Klinikum Bremerhaven Reinkenheide.

Aus den restlichen fast 20 Millionen Euro des Konjunkturpakets sind allein 14,5 Millionen für die Bildungsinfrastruktur bestimmt. Diese Summe wird in eine Vielzahl von Investitionen in 30 Schulen und 36 Kindertagesstätten aufgeteilt. Die größten Brocken:

o 2,7 Millionen Euro für die Sanierung des Schulzentrums Carl von Ossietzky (mit Gewerblichen Lehranstalten),

o 2,4 Millionen für die Fassadenerneuerung des Schulzentrums Geschwister Scholl,

o zwei Millionen für die Instandsetzung der Gorch-Fock-Schule.

Darüber hinaus bringt die Stadt zahlreiche weitere Schulen und Kindergärten samt Außenanlagen auf Vordermann - mit neuen Fenstern und Dächern sowie mit moderner Energie- und Brandschutztechnik. Die Tagesbetreuung und Versorgung von Kindern im Alter bis zu drei Jahren will der Magistrat mit 800 000 Euro verbessern.

5,32 Millionen Euro stehen für weitere kommunale Investitionen bereit, zu denen neben der Sanierung des Polizeigebäudes auch der Umbau der einstigen Jungfischerschule zum "Windhaus" (zwei Millionen Euro) zählt. Mit 300 000 Euro erhält die Feuerwehr neue Fahrzeuge, die gleiche Summe dient dem Ausbau des städtischen Radwegenetzes. Mit insgesamt 350 000 Euro werden städtische Sporthallen und -heime modernisiert. Die Kinderspielplätze schlagen mit 169 000 Euro, die Erneuerung des Stadtparks Lehe und neue Geräte für das Gartenbauamt mit je 100 000 Euro zu Buche.

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