J.C. Tecklenborg

1842 wurde diese Werft in Bremerhaven von dem Schiffszimmermann Johann Simon Abegg gegründet und 1845 von Johann Carl Tecklenborg (ebenfalls einem Schiffszimmermann übernommen). Zunächst wurden Holzschiffe gebaut, 1855 ein Trockendock angelegt, das nach dem damaligen hannoverschen König König-Georg-Dock genannt wurde.

Die Firma zählte zu den wenigen vorindustriellen Holzschiffswerften, die den Übergang zum modernen, kapitalkräftigen Eisenschiffbau bewerkstelligten. Dafür war aber die Verlegung des Werftgeländes auf die andere Flußseite nach Geestemünde notwendig. 1881 erwarb man hierfür das notwendige Gelände auf dem damaligen Mühlacker. Dort entstand eine moderne Werftanlage, auf der aus Eisen und Stahl gefertigte Dampfer unterschiedlichen Typs, aber auch Segelschiffe gebaut wurden. Vor allem letztere festigten den legendären Ruf der Werft, die beiden Fünfmaster POTOSI (1895) und PREUSSEN (1902) der Hamburger Reederei F. Laeisz sind heute noch unvergessen. Die 1926 für dieselbe Reederei erbaute Viermastbark PADUA segelt heute noch als russische KRUSENSTERN und hat schon des Öfteren Bremerhaven besucht.

Die krisengeschüttelte Entwicklung, die den deutschen und internationalen Schiffbau nach dem Ersten Weltkrieg prägte, wurde zum Schicksal auch der Tecklenborg-Werft, obwohl gerade dieses Unternehmen wirtschaftlich nicht schlecht dastand. 1926 wurde es aber von der AG „Weser“ in Bremen übernommen und 1928 geschlossen. Anschließend erfolgte die Demontage einer vergleichsweise rentablen Werft, die aber Opfer übergeordneter Kapitalinteressen geworden war . Eine nach der ehemaligen Werft benannte Wohnanlage auf dem ehemaligen Betriebsgelände erinnert noch heute an ein bedeutendes Kapitel Bremerhavener Schiffbaugeschichte.

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