Partnerstadt Kaliningrad

Stadtverordnetenversammlung und Magistrat der Stadt Bremerhaven haben gegenüber der Stadt Kaliningrad im Juli 2022 Folgendes erklärt:

Die Stadt Bremerhaven verurteilt den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die Verletzung der Souveränität des Landes als Bruch des Völkerrechts.

Wir fordern die Stadtspitzen und gleichermaßen den Rat der Stadt Kaliningrad auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um zu einer Beruhigung der Lage in der Ukraine beizutragen.

Die Stadt Bremerhaven hält grundsätzlich an der Städtepartnerschaft mit der Stadt Kaliningrad fest. Allerdings werden wir diese bis zum Ende des Krieges ruhen lassen.

Kaliningrad ist die westlichste Großstadt Russlands. Sie befindet sich im Westen der Oblast Kaliningrad am Fluss Pregel. Dieser fließt durch die Stadt und mündet westlich davon ins Frische Haff. Eine schmale Halbinsel, die Frische Nehrung, grenzt das Haff von der Ostsee ab. Durch den „Kaliningrader Seekanal“ wird die Stadt mit Pillau und dem offenen Meer verbunden. Nachdem die ehemals deutsche Stadt Königsberg im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört wurde, entstand hier Kaliningrad.

Durch den ganzjährig eisfreien Seehafen ist Kaliningrad ein wichtiger russischer Standort für die Werftindustrie. In der Stadt befindet sich Russlands größte Fischereiflotte. Weiterhin zählen die chemische Industrie, der Maschinenbau, die Möbelindustrie und die Herstellung von Musikinstrumenten zu den wichtigen Wirtschaftsbereichen. BMW und KIA lassen in Kaliningrad Autos montieren. Die ländliche Bevölkerung in der Umgebung der Stadt arbeitet meist in genossenschaftlich organisierter Landwirtschaft und an der Küste in der Fischerei.

Im Jahre 1990 kam es zu einer Zusammenarbeit zwischen der Lloyd Werft und Flamingo Fisch aus Bremerhaven und der Reftransflot Kaliningrad. Ein russisches Fabrikfangschiff sollte umgebaut werden, die Kosten wurden in Fisch abgezahlt. Aus dieser engen Zusammenarbeit und der Entwicklung weiterer Projekte erwuchs die heutige Städtepartnerschaft, die am 24. April 1992 offiziell geschlossen wurde.

Kaliningrad ist 1018 km von Bremerhaven entfernt und hat ca. 490.000 Einwohner. Die Fläche der Stadt umfasst ca. 215,7 qkm und liegt 4,8 m über NN.

Zahlreiche Museen laden in Kaliningrad zum Besuch ein, z. B. das Immanuel-Kant-Museum, das Dommuseum, das Museum für Geschichte und Kunst. Das Bernsteinmuseum mit einer großen Kollektion an Juweliererzeugnissen ist in einer alten Festung untergebracht.

Am Pregelufer, an Bord eines früheren Forschungsschiffes, zeigt eine Ausstellung die neuesten Technologien der Meeresforschung sowie Fauna und Flora der Weltmeere.

Vn der alten Innenstadtbebauung ist als einziges Gebäude der Königsberger Dom erhalten geblieben. Hinter dem Dom befindet sich seit über zweihundert Jahren das Grabmal von Immanuel Kant (1724 – 1804), eines der vielleicht größten weil wirkungsmächtigsten Philosophen der Neuzeit. Kant hat nahezu sein ganzes Leben in Königsberg verbracht.

1945, im letzten Jahr des 2. Weltkrieges, verschwand das 1864 enthüllte Denkmal von Kant. Auf Veranlassung und Kosten von Marion Gräfin Dönhoff wurde es nachgegossen und 1992 an der Universität wieder aufgestellt. Die im Jahre 2002 verstorbene langjährige Herausgeberin der Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“ ist in Königsberg geboren und aufgewachsen. Sie hat sich zeitlebens um Aussöhnung und Verständigung bemüht.

Eines ihrer wichtigsten Anliegen war es, der Kaliningrader Universität zu helfen. Im Jahre 1997 wurde über die ZEIT-Stiftung eigens ein Stipendienprogramm ins Leben gerufen. Mit diesem „Kant-Stipendium“ haben ausgewählte Studierende und Doktoranden die Möglichkeit jeweils ein Semester an einer europäischen Universität eigener Wahl zu studieren und zu forschen. Im Herbst 1998 kamen die ersten drei Kant-Stipendiaten nach Deutschland.

Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde Ende Oktober 2000 dankte man Marion Gräfin Dönhoff für diesen unermüdlichen Einsatz.

In Bremerhaven wurde diese Idee aufgegriffen und so überreichte Oberbürgermeister Schulz als Geschenk zur ,,750 Jahrfeier Kaliningrad" im Jahre 2004 zwei Stipendien für die "Summer School" an der Hochschule Bremerhaven. Zwei junge Studentinnen waren im Sommer 2006 für 2 Wochen in Bremerhaven zu Gast. Sie haben hier an unserer Hochschule einen Einblick in verschiedene Studiengänge bekommen und ein wenig Bremerhaven kennen gelernt.

Zahlreiche Denkmäler, wie das Schillerdenkmal, das Denkmal für Zar Peter I und das Denkmal „Mütterchen Russland“ können in der Stadt betrachtet werden. Auch den russischen Kosmonauten und Ehrenbürgern der Stadt Kaliningrad, Alexei Leonow, Juri Romanenko und Alexander Wiktorenko, wurde ein Denkmal errichtet.

Kaliningrad hat außer Bremerhaven noch 22 weitere Partnerstädte:

In Polen  
Gdansk www.gdansk.pl
Gdynia www.gdynia.pl
Olsztyn www.olsztyn.com
Elblag www.elblag.pl
Torun www.torun.pl
Bialystok www.bialystok.pl
Lodz www.lodz.pl
Zabrze www.um.zabrze.pl
In Deutschland
Berlin – Lichtenberg  www.berlin-lichtenberg.de
Kiel www.kiel.de
Rostock www.rostock.de
Zeitz www.zeitz.de
In Litauen  
Klaipeda www.klaipeda.lt
Kaunas  
Vilnius ww.vilnius.lt
In Dänemark  
Arlborg www.aalborg.dk
Odense/Fünen www.odense.dk
In Schweden
Malmö www.malmo.se
Kalmar www.kalmar.se
In China  
Dalian  
In Amerika  
Norfolk www.norfolk.gov
In Großbritannien  
Southampton www.southampton.gov.uk
In Irland  
Cork www.corkcity.ie

Anschrift

Kaliningrad City Hall
Foreign Relations Department
236040 Kaliningrad

Kontakt

Andre Malashenko
Assistant Director - Protocol office
 +7 4012 923143
 +7 4012 923109
 malashenko_av@klgd.ru

Webseite

www.klgd.ru