Schulterschluss für die Windkraft: Ude und Grantz informieren sich über Offshore-Spezialschiff und fordern bundespolitischen Einsatz

Mit einem gemeinsamen Besuch des Errichterschiffes für Offshore-Windräder "Innovation" im Bremerhavener Kaiserhafen haben der Münchener Oberbürgermeister Christian Ude und der Bremerhavener Oberbürgermeister Melf Grantz heute ein Signal für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie gesetzt. Die "Innovation" wird für den Bau des Meereswindparks "Global Tech 1" eingesetzt, der unter anderem von den Stadtwerken München errichtet und betrieben wird.

„Ich bin beeindruckt, mit welcher technischen Meisterleistung und mit welchem Einsatz hier die Stadtwerke München zusammen mit ihren Partnern am Aufbau einer regenerativen Stromversorgung aus Windkraft für Deutschland arbeiten“, sagte Christian Ude. Allein die beeindruckende Größe des Errichterschiffes und der mehrere hundert Tonnen schweren Windradbauteile zeigten, mit welchem gesellschaftlichen, wirtschaftlichem und kommunalpolitischen Willem und Nachdruck der Ausbau der Offshore-Windenergie vorangetrieben werde. Dieser Auftrag müsse nun auch auf Bundesebene wahrgenommen und unterstützt werden, betonten die beiden Oberbürgermeister.

„Hier in Bremerhaven sind in den vergangenen zehn Jahren durch den Aufbau der Windenergie-Industrie bis zu 4000 neue Arbeitsplätze entstanden. Diese Menschen brauchen ebenso ein klares politisches Signal wie die zahlreichen Unternehmen, die an der Küste investiert haben und bereit stehen, weitere Windparks auf dem Meer zu bauen“, sagte Oberbürgermeister Melf Grantz. Schon jetzt seien durch die zögerliche Politik der Bundesregierung manche Investoren verunsichert und stellten Projekte zurück. Das, so Grantz weiter, wirke sich langfristig schlecht auf die gesamte Branche aus.

„Unser gemeinsamer Besuch hier steht stellvertretend für das gemeinschaftliche Engagement und die Verbundenheit von Nord nach Süd beim Aufbau der Windenergie-Industrie und der Stromerzeugung aus Windkraft“, betonten beide Oberbürgermeister. Wie lang die Wertschöpfungskette sei, zeige eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft pwc, wonach der Anteil der Binnenländer an der Wertschöpfungskette in der Offshore-Windenergie über 50 Prozent betrage und somit diese regenerative Energie nicht nur für wirtschaftliche Impulse an der Küste, sondern auch in West- und Süddeutschland sorge. Der Anteil an der Wertschöpfung beträgt beispielsweise in Nordrhein-Westfallen 17,1 Prozent, in Niedersachsen 13,4 Prozent und in Bayern 12,2 Prozent. Die Windkraft sei deshalb eine wichtige Zukunftsbranche, von der das gesamte Land profitiere.

Der Windpark Global Tech 1 wird rund 180 Kilometer vor der Nordseeküste errichtet und besteht aus 80 Windrädern der 5-Megawatt-Klasse des Herstellers AREVA Wind. Mit der erzeugten Strommenge können zukünftig rund 445.000 Haushalte mit Energie versorgt werden. Die Windräder werden in 40 Meter Wassertiefe auf 900 Tonnen schweren Fundamenten verankert, die überwiegend von der Firma Weserwind aus Bremerhaven stammen. Die Fundamente werden in Bremerhaven vom Errichterschiff „INNOVATION“ per Kran aufgenommen und auf die Nordsee transportiert. Das Schiff ist 147 Meter lang, 42 Meter breit und kann in Wassertiefen von bis zu 50 Metern arbeiten. Die Krankapazität beträgt 1500 Tonnen. Inzwischen wurden seit September 2012 im Baufeld auf der Nordsee 14 Tripod-Fundamente (Dreibein) errichtet.

Der Windpark Global Tech 1 wird von den Stadtwerken München, der HSE Südhessische Energie AG, der Axpo International S.A., der Esportes Offshore Beteiligungs GmbH sowie der Windreich AG errichtet und betrieben.

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