Grünes Licht für Psychiatrie-Zentrum: Klinikum-Aufsichtsrat beschließt Gründung

Das geplante Psychiatriezentrum in der Hafenstraße kann gegründet werden. Der Aufsichtsrat des Klinikums Reinkenheide hat dem Projekt in seiner heutigen Sitzung zugestimmt. In dem Gebäude sollen mehrere Anbieter psychiatrischer Leistungen zusammengefasst werden, um die Versorgung der Patienten zu optimieren.

„Damit gewährleisten und sichern wir die Behandlung psychisch kranker Menschen in einem gewachsenen städtischen Umfeld“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Melf Grantz, zu der Entscheidung. Das Angebot werde verbessert und die Hemmschwelle für eine zielgerechte Behandlung durch die nahe Hilfe auf ein Minimum gesenkt. Gleichzeitig sei das neue Psychiatriezentrum in der Stadt der fehlende Baustein in der Versorgungskette psychisch kranker Menschen.

„Bereits durch den jüngsten Anbau an die Psychiatrische Klinik des Klinikums Reinkenheide haben wir mit 56 stationären und acht tagesklinischen Plätzen eine gute Basis für die Behandlung dieser Patienten geschaffen. Angesichts steigender Zahlen bei psychischen Erkrankungen ist das geplante Haus für seelische Gesundheit in der Hafenstraße die perfekte Ergänzung zum passenden Zeitpunkt.“

In dem für neun Millionen Euro renovierten Gebäude der Städtischen Sparkasse sollen die Psychiatrische Ambulanz des Klinikums Reinkenheide und verschiedene Partner zu einem Zentrum für seelische Gesundheit zusammengefasst werden. Im zweiten Stockwerk stehen dafür rund 1300 Quadratmeter an Mietfläche zur Verfügung. Zu den Projektpartnern gehören unter anderem die Ambulante Psychiatrische Pflege (ADP), die Rehabilitation Psychisch Kranker (RPK) sowie die Arbeiterwohlfahrt (Awo).

Ziel des neuen Zentrums ist es, psychisch Kranke optimal zu versorgen. „Die unterschiedlichen Partner können eng zusammenarbeiten und je nach Erkrankung des Patienten den besten Behandlungsweg einschlagen“, so die medizinische Geschäftsführerin des Klinikums Reinkenheide, Dr. Edith Kramer. Mit Hilfe der Therapeuten könnten die Patienten in ihrem gewohnten Umfeld bleiben, sich selbst versorgen und normal weiterleben. Edith Kramer: „Die Patienten sollen auf diese Art seelisch und körperlich bestenfalls so stabilisiert werden, dass sie wieder vollständig am gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilhaben können.“

Aus Sicht des Aufsichtsratsvorsitzenden Melf Grantz ist das gemeinsame Projekt mit verschiedenen Partnern aus der Psychiatrie ein notwendiger Schritt. „Psychisch kranke Menschen können so in ihrem ganz normalen Alltag an einem zentralen Ort behandelt werden. Ihnen wird kein Stempel aufgedrückt und es gibt keine Stigmatisierung der Patienten.“ Dazu Gesundheitsstadträtin Brigitte Lückert: „Psychiatrie und Gemeindepsychiatrisches Zentrum sind damit an einem zentralen Punkt in der Stadt. So holen wir auch die betroffenen Menschen in die Lebensmitte zurück.“

Das neue Zentrum für seelische Gesundheit in der Hafenstraße wird voraussichtlich im April 2012 eröffnet.

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