Weg frei für Offshore-Planung: Magistrat stimmt für Verlagerung des Flughafens Luneort

Der Flugbetrieb auf dem Bremerhavener Flughafen Luneort soll zugunsten der wachsenden Offshore-Industrie aufgegeben und nach Nordholz verlegt werden. Das hat der Magistrat in seiner heutigen Sitzung beschlossen. Nach gründlicher Prüfung hatten mehrere Gutachten ergeben, dass der Flughafen in der jetzigen Form nicht weiterbetrieben werden kann, wenn der geplante Offshore-Terminal in der Weser gebaut wird.

„Damit haben wir die Weichen für die Zukunft Bremerhavens gestellt. Wir erwarten durch den Bau des Offshore-Terminals bis zu 14.000 neue Arbeitsplätze und bis zu 4.900 zusätzliche Einwohner“, sagt Oberbürgermeister Melf Grantz. Der heutigen Entscheidung des Magistrats waren langwierige Diskussionen und sorgfältige Beratungen vorausgegangen. Unter anderem ging es um den wirtschaftlichen Nutzen des Regionalflughafens sowie die dort angesiedelten Firmen und Privat-Flugvereine.

„Das Ergebnis hat gezeigt, dass der Freizeit-Nutzen größer ist als die Wirtschaftlichkeit des Flughafens. Die politisch Verantwortlichen dieser Stadt müssen sich für die Menschen einsetzen, die die keinen Arbeitsplatz haben. Deshalb ist die heutige Entscheidung des Magistrats eine gute und richtige Entscheidung“, so Grantz weiter.

Durch die Kooperation mit dem Seeflughafen Nordholz wird den jetzigen Mietern am Flughafen Luneort die Gelegenheit gegeben, ihre Betriebe dort weiterzuführen. „Entsprechende Verhandlungen werden noch mit dem Landkreis Cuxhaven und der Flughafen Betriebsgesellschaft Cuxhaven/Nordholz geführt“, sagt OB Grantz. „Und für die bestehenden Beschäftigungsverhältnisse bei der Flugplatzbetriebsgesellschaft Luneort wird – abhängig von den Alternativen –ebenfalls entsprechend Vorsorge getroffen.“ Nordholz sei auch eine sichere Alternative für die Sportflieger am Flughafen Luneort. Grantz: „Die Privat-Maschinen können auf dem Flugplatz Nordholz-Spieka direkt neben dem Seeflughafen landen.“ Nicht betroffen von den Veränderungen am Flugplatz Luneort seien die dort ansässigen Wassersportvereine.

Mit seinem heutigen Beschluss – der noch von der Stadtverordneten-Versammlung bestätigt werden muss - macht der Magistrat den Weg frei für das Planfeststellungsverfahren des geplanten Offshore-Terminals. Die derzeitige Flugplatz-Piste soll zukünftig als Schwerlast-Trasse für den Transport von Windrad-Bauteilen zum neuen Terminal dienen. Die vorhandenen Flughafen-Gebäude und die Flächen sollen im Rahmen der gewerblichen Entwicklung des Areals anderen Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Sobald ein Investor für den Terminal gefunden ist, kann nach dem Planfeststellungsbeschluss mit den Bauarbeiten in der Weser begonnen werden. Die Eröffnung des Terminals ist für das Jahr 2014/2015 geplant.

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