Marschenhaus

1908 wurde in Lehe durch den Heimatforscher Dr. Johann Bohls (1863-1950) ein Bauernhausverein gegründet, der es sich zum Ziel setzte, bäuerliche Kulturdenkmäler aus Marsch und Geest zu erhalten. Bereits 1909/10 baute man auf einem von der Stadt Lehe gepachteten Grundstück, dem heutigen Gesundheitspark Speckenbüttel, ein erstes Museumshaus auf. Damit war der Kristallisationskern des heutigen Freilichtmuseums Bremerhaven-Speckenbüttel gebildet, das inzwischen auf elf Bauobjekte angewachsen ist .

1927 konnte ein Marschenhaus aus Sandstedt in der Osterstader Marsch erworben und transloziert werden. Dieser Adelshof mit ausladendem Reitdach eines Osterstadter Junkers fiel am 16. März 1946 einem Brand zum Opfer, nachdem amerikanische Soldaten fahrlässig mit Leuchtraketen aus einstigen deutschen Beständen gespielt und dadurch das Dach entzündet hatten. Nur wenige Exponate konnten aus den Flammen gerettet werden.

Zwar gab es keine ausführlichen Pläne über das abgebrannte Haus, doch fanden sich schließlich Unterlagen, die eine Rekonstruktion ermöglichten. Im Sommer 1967 konnte mit dem Bau auf den alten Fundamenten begonnen und im November desselben Jahres Richtfest gefeiert werden. Am 19. April 1973 wurde das neu erbaute Haus der Öffentlichkeit übergeben.

Freilichtmuseum Speckenbüttel  

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