Dass bei der Grundsteinlegung bereits das Dach fertig ist, kommt eher selten vor. Aber im Fall der Baustelle für die neue Oberschule Lehe ist das ein gutes Zeichen, denn bisher bleibt der Baufortschritt hier nicht nur im Zeitrahmen, sondern eilt ihm sogar ein Stück voraus. So herrschte Mitte April rundum Zufriedenheit, als Bauherr und Projektsteuerer, Vertreter aus Politik und Schule bei einer kleinen Feierstunde gemeinsam mit zukünftigen Schülerinnen und Schülern an der Pestalozzistraße die Zeitkapsel einmauerten.

Dank und Lob von allen Seiten

Von mobilen Modulen in einen modernen Schulneubau, der allen Anforderungen der zeitgemäßen Pädagogik genügt: Kein Wunder, dass sich die Schülerinnen und Schüler der Neuen Oberschule Lehe (NOL) auf die symbolische Grundsteinlegung für ihren neuen Campus freuten. Für die Zeitkapsel, die dabei auf mindestens 50 Jahre in den Stein eingemauert wird, hatten sie zuvor fleißig gesammelt – jetzt war es Zeit, selbst Hand anzulegen. Am 10. April wurden neben Münzgeld, Grundriss und der obligatorischen Tageszeitung auch Briefe mit Wünschen für die Zukunft, der Text des NOL-Schulsongs sowie viele Fotos und Plakate zur Nachhaltigkeit und den Zutaten einer glücklichen Schule mit der Kapsel versenkt. „Vielen Dank für diese neue Schule!“, hieß es am Ende in Richtung Erwachsene.

Die zeigten sich ebenfalls zufrieden: „Es lässt sich schon erahnen, dass hier eine außergewöhnliche Schule entsteht“, meinte für die Bauherrin Stäwog deren Geschäftsführer Sieghard Lückehe. „Vor nicht einmal einem Jahr ist die Allianz ‚3 Schulen Bremerhaven‘ in die Bauphase gestartet. Heute können wir sehen, welche enormen Baufortschritte in dieser Zeit bereits gelungen sind“, betonte Nils Schnorrenberger für die BIS als Projektmanager. „Investitionen in die Bildung der Kinder unserer Stadt sind die beste Absicherung für die Zukunft“, unterstrich Bürgermeister Torsten Neuhoff und lobte das innovative Allianz-Verfahren, das eine Planung mit größtmöglicher finanzieller Sicherheit möglich macht.

Innovative Pädagogik und variable Räume

Raum für bis zu 750 Schülerinnen und Schüler auf 10.700 Quadratmetern – der neue Campus wird nach der Fertigstellung zum Sommer 2025 auf die ambitionierte und innovative NOL-Pädagogik treffen. „Keine endlosen Flure, sondern Ateliers und Werkstätten. Variable Räume, in denen sich ein an den Lebenswirklichkeiten orientiertes Lernkonzept umsetzen lässt, das seinesgleichen sucht“, freute sich nicht zuletzt Schuldezernent Michael Frost. „Interdisziplinär, fächerübergreifend und jahrgangsübergreifend – mit dem Neubau der Neuen Oberschule Lehe lösen wir ein Versprechen für den Norden der Stadt ein. Wir investieren nicht nur in Steine, sondern in Lernumgebungen, die den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen sowie des Personals Rechnung tragen.“

„Wir werden das Gebäude mit unseren Ideen füllen!“, versprach NOL-Schulleiterin Christine Fiebig, bevor ihre Schülerinnen und Schüler ihre ganz eigenen Wünsche für die neue Schule vorstellten. „Ein Ort, wo ich sein kann, wie ich bin“, hieß es: „Ein Platz, um die eigenen Stärken zu entdecken.“ Das ist sicher auch ganz im Sinn von Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz, der davon überzeugt ist, dass die neuen Schulen für die Stadt auf mehreren Ebenen zu Leuchttürmen werden. „Wir vereinen mit den Neubauten moderne Pädagogik mit interdisziplinärer Zusammenarbeit und werden unserer Verantwortung für eine wachsende Stadt gerecht“, so Melf Grantz.